Goldonis
Verdienst war die Umgestaltung der alten Commedia dell´
arte mit ihren Masken zur Charakterkomödie. Der Diener
zweier Herren, 1746 uraufgeführt, zeugt bereits davon.
In
einem venezianischen Gasthaus wohnen, ohne voneinander zu wissen,
Florindo und Beatrice, die Florindo liebt und ihn, als Mann
verkleidet, verzweifelt sucht.
Ihr
schlechtbezahlter und ewig hungriger Diener Truffaldino tritt
auch in den Dienst Florindos.
Truffaldinos
Manövrieren zwischen seinen beiden Herren und Geldquellen
hat allerlei komische Turbolenzen und Komplikationen zur Folge
und bewirkt schließlich, daß die beiden Liebenden
einander tot glauben.
Doch
am Ende kommen alle Paare zusammen und sogar für
Truffaldino findet sich ein Kammerzöfchen.
Carlo
Goldoni
Carlo
Goldoni war Venezianer, geboren am 25. Februar 1707 im Palazzo
Cent´ani, der heute Casa Goldoni heißt und das
Theatermuseum beherbergt. Sein Vater, wie der Großvater in
das Theater vernarrt, war Arzt; nach seinem Tod mußte Carlo
die Familie unterstützen, er wurde Sekretär, machte den
Doktor jura und wurde Advokat und Konsul, aber daneben schrieb er
wie besessen Theaterstücke.
Berühmt
und als Autor begehrt wurde er durch die Aufführung seines
Diener zweier Herren. Zu Beginn der Saison 1750
kündigte das Teatro Sant´ Angelo in Venedig 16
Komödien von Goldoni an.
Nach
Theaterintrigen folgte Goldoni 1762 dem Ruf König Ludwig XV
nach Paris, um dort die Comédie italienne zu
retten.
Inzwischen
wurden seine Stücke gedruckt verbreitet und in Europa viel
gespielt. Durch die Französische Revolution verlor Goldoni
seine Pension, mit der ihn Ludwig XVI beschenkt hatte; er
verarmte und erblindete. Schließlich gewährte die
Nationalversammlung wieder seine Jahresrente: am 6. Februar 1793,
an seinem Todestag.
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